österr. Jurist und Diplomat; Außenminister 1976-1983; Botschafter in Bonn 1983-1985; Generalsekretär der Welttourismusorganisation 1986-1989
* 5. Juni 1930 Wien
Herkunft
Willibald Pahr wurde am 5. Juni 1930 in Wien geboren.
Ausbildung
Nach der Matura am Realgymnasium XVI studierte er Jura. P.s besonderes Interesse galt dem Völkerrecht, weshalb er seine Studien am College d'Europe in Brügge (Belgien) fortsetzte.
Wirken
1955 trat P. in das Bundeskanzleramt ein. Erste Sporen verdiente er sich beim Europarat in Straßburg, später auf zahlreichen internationalen Konferenzen. Er vertrat die Regierung auch vor dem Verfassungsgerichtshof. Durch sein Engagement in Fragen des Internationalen Rechts wurde er Vizepräsident des Internationalen Instituts für Menschenrechte (Stiftung Cassin) und Mitglied des Internationalen Komitees für die Beseitigung aller rassischen Diskriminierung. 1968 übernahm er die Leitung der internationalen Abteilung.
Ab Jan. 1973 leitete P. die Sektion 6 "Verfassungsdienst" im Bundeskanzleramt. Er war damit oberster beamteter Verfassungswahrer und verfassungsrechtlicher Berater des Bundeskanzlers. In dieser Eigenschaft hat P. am Fristenlösungsgesetz und Ombudsmangesetz maßgeblich mitgearbeitet, sich aber auch Kritik, vor allem von seiten der ÖVP, eingehandelt. Das galt in besonderem Maße für das ORF-Gesetz (74).
Als Bundeskanzler Kreisky im Sommer 1976 P. als Nachfolger des pensionsreifen Außenministers Bielka ins Auge faßte, kam es zu Irritationen, weil ...